»TrommelPower« – mit unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen (UMF) - Kurzbericht

Ersteinrichtung Hotel Pollinger München
Bevor es losgeht, ziehen wir trommelnd durch die Gänge und in den Frühstücksraum des Pollinger Hotels. Einige Jugendliche wecken wir auf, andere wagen den ersten Schlag auf die Trommel. Dann treffen wir uns in einem großen hellen Raum zu einem ersten gemeinsames Trommeln, leise – laut – leise, dann ein Stopp.

Ein zweites leise – laut – leise, dann ein Schlag rundum. Die Stimmung ist fröhlich und ausgelassen. Die Flüchtlinge bringen die Rhythmen und Lieder ihrer Heimatländer ein. Dazu wird gesungen und getanzt. Leiser wird es, wenn die Jugendlichen auf dem Glockenspiel spielen oder einen erster Griff auf der Gitarre anschlagen. Wettspiele, Konzentrationsspiele, freie Improvisation und verschiedene Rhythmen werden zusammengesetzt und es wird dirigiert. Die impulsiven Jugendlichen haben sich ausgepowert, sind ausgeglichener und die stilleren kommen selbstbewusster aus dem Trommelprojekt, so ein Betreuer.

Wir (zwei Musiktherapeuten) waren in der Zeit von April bis Mai 2015 sechs Mal vor Ort, jede Woche einmal, für 1 ½ Stunden mit immer wieder neuen Jugendlichen und ein paar wenigen, die wir schon kannten. Es war nicht die Arbeit mit einer kontinuierlich gleichbleibenden Gruppe, dafür habe wir viele minderjährige Flüchtlinge mit unserem Projekt erreicht, mit folgenden Zielen und Schwerpunkten: Willkommen geheißen werden, gewaltfreie Gemeinschaft erleben, eigene Affekte regulieren können und eigene Ressourcen einbringen können, erste Deutsche Worte und Sätze sprechen können und neues Erleben und Lernen.


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